Großbritannien
2024
Patientenbericht von Kate
Kate war Polizistin und arbeitete im täglichen Einsatz, wo sie auf Notruf-Einsätze reagierte. Noch wenige Monate vor ihrem Eingriff hätte sie es nicht für möglich gehalten, einen Marathon zu laufen und jeden ausgelacht, der ihr so etwas zugetraut hätte, weil es so unrealistisch erschien. Ihre Rückenschmerzen begannen im Januar 2013 als ein dumpfer Schmerz, den sie zunächst nicht ernst nahm. Mit der Zeit wurde der Schmerz jedoch chronisch und fühlte sich an, als würde er ihre Wirbelsäule einengen.
Diese Schmerzen sollte Kates gesamtes Leben sowie ihre berufliche Leistungsfähigkeit beeinflussen. Aufgrund der Schmerzen konnte sie nicht mehr im Streifendienst arbeiten. Die Schutzweste und das Dienstkoppel, welche sie trug, verschlimmerten die Situation, sodass sie ihren Job nicht mehr richtig ausführen konnte. Stattdessen musste sie ihren Dienst auf eine Schreibtischtätigkeit umstellen, was frustrierend war. Sie zog sich zunehmend zurück, vermied den Kontakt zu Familie und Freunden, da es schwerfiel, das Ausmaß ihrer Schmerzen erklärlich zu machen.
Schließlich entschied sich Kate, ins Krankenhaus zu gehen und einen Arzt zu konsultieren. Diese Entscheidung markierte den Beginn einer langen und intensiven Suche nach Schmerzlinderung. Sie durchlief zahlreiche Röntgenuntersuchungen und Behandlungen von paravertebralen Nervenblockaden bis Botox-Injektionen. Diese brachten jedoch nur kurzfristig Erleichterung und die Schmerzen kehrten immer wieder zurück, was sie körperlich und emotional zermürbte.
Ihre Familie litt mit ihr – besonders ihren Eltern konnten es schwer ertragen, die eigene Tochter in ständigen Schmerzen zu sehen. Die Sorge, wann und ob die Schmerzen jemals enden würden, war allgegenwärtig. Eines Tages erwähnte Kates Arzt die neue Behandlungsmethode der restaurativen Neurostimulation und Kate war sofort interessiert. Sie erfuhr, dass es sich um eine Therapie handelt, mittels derer Nerven stimuliert werden, die jene Muskeln ansprechen, welche die Wirbelsäule stabilisieren.
Die Therapie besteht aus zwei Hauptkomponenten: einer Elektrode, die im Muskel platziert wird und einem implantierbaren Impulsgeber (IPG), welcher wie ein Herzschrittmacher bzw. eine Batterie funktioniert. Patient:innen können das IPG morgens und nachmittags für jeweils 30 Minuten per Fernbedienung aktivieren. Der Eingriff zum Implantieren des Geräts dauert etwa 60 bis 90 Minuten und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Patient:innen können das Krankenhaus oder die Klinik in der Regel noch am selben Tag verlassen.
Für Kate war die Verbesserung unvorstellbar. Die Schmerzen, welche so lange ein Teil ihres Lebens gewesen waren, gehörten der Vergangenheit an. Sie konnte es kaum glauben, wenig später und ohne jegliches Schmerzgefühl an einem Marathonlauf teilzunehmen. Diese Leistung erfüllte sie mit großem Stolz und zeigte ihr, dass nach den Schmerzen wieder etwas Positives vor ihr lag. Während sie im Vorjahr ihres Marathons kaum laufen konnte, war sie nunmehr in der Lage, zu rennen, was für sie ein enormer Durchbruch war.
Kate kehrte zurück in ihren ursprünglichen Dienst bei der Polizei und wurde auf Arbeit zu einem Vorbild für andere Menschen mit ähnlichen Beschwerden. Ihre Geschichte zeigt, wie innovative Therapien das Leben von Patient:innen mit chronischen Rückenschmerzen grundlegend verändern können.